Aus die Laus
Sie sind leider zum Anbeißen: die Blätter unserer Pflanzen. Dabei hinterlässt kleine Laus große Wirkung.
Sie ist winzig, nur 1 bis 4 Millimeter groß, aber ihre Folgen sind riesig: Blattlaus Beate und ihre Familie gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Schädlingen für Pflanzen. Im Gemüsebeet, auf Rosen, an Obstbäumen oder auf großen Ackerflächen sind sie unbeliebte Bewohner. Denn wo sie auftauchen, saugen sie an jungen Trieben, Blättern und Blüten und rauben so der Pflanze Kraft, Nährstoffe und Leben.
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Bite me!
Beate ist hinterlistig: Sie kommt still und leise, bleibt lange unauffällig und treibt alle Plant Fans in den Wahnsinn. Deshalb lohnt sich ein regelmäßiger auf die Triebspitzen. Die Blätter rollen sich ein oder kräuseln, Triebe bleiben im Wachstum zurück und auf den Blättern bildet sich eine klebrige Schicht, der sogenannte Honigtau. Dieser Honigtau zieht wiederum Rußtaupilze an, die eine schwarze Schicht bilden, die die Blätter bedeckt und die Fotosynthese stört. Die Pflanze kann kaum mehr atmen, geschweige denn gesund wachsen. Besonders betroffen sind Rosen, Bohnen, Paprika, Tomaten und Obstbäume.
Die Einstiche der Blattläuse und das Einspritzen von Speichel führen zusätzlich zu lokalen Zellschäden, Chlorosen (Gelbfärbungen), Nekrosen (Absterben von Gewebe) und manchmal sogar zu Gallenbildungen. Dadurch wird das Pflanzengewebe dauerhaft geschädigt und die Pflanze weiter geschwächt.
Vampir und Vektor
Auch auf dem Feld richten Blattläuse enorme Schäden an. Im Getreidebau übertragen sie Viren, die das Wachstum bremsen und Erträge mindern. In Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüse führen sie zu Blattverformungen, Vergilbungen und Wachstumsstörungen. Bei starkem Befall verlieren Pflanzen ihre Energie und am Ende steht ein deutlicher Ertragsverlust. Besonders tückisch: Blattläuse vermehren sich rasant. Eine einzige Laus kann innerhalb weniger Wochen mehrere Generationen hervorbringen. Bei warmem Wetter entsteht so schnell eine regelrechte Plage.
Läuse richten dabei auf zwei Arten Schaden an: den direkten, indem sie Pflanzensaft saugen, oder indirekt, indem sie als Vektor Viren übertragen, die sie beim Saugen an anderen Pflanzen aufgenommen haben. So verbreiten sich Krankheiten wie das Gurkenmosaikvirus, das Kartoffel-Y-Virus oder Zwergwuchsviren im Getreide in Windeseile.
Marienkäfer-Buffet
Steckbrief
Größe: 1–4 mm
Farbe: grün, schwarz, gelb oder rot
Sie saugt an allem, was grün ist
Schaden: Saftentzug, Zellschäden, Chlorosen, Nekrosen, Virusübertragung
Feinde: Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen, Ohrwürmer
Die gute Nachricht: Mit Wissen und Beobachtung lassen sich Blattläuse in Schach halten. Im Haus und Kleingarten helfen vor allem vorbeugende Maßnahmen. Wer seine Pflanzen regelmäßig kontrolliert, entdeckt Blattläuse frühzeitig und bevor sie sich massenhaft vermehren. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen sind dabei die besten Helfer: Sie fressen ganze Kolonien und halten das Gleichgewicht. Wichtig ist außerdem eine gute Pflanzenpflege, denn gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge.
In der Landwirtschaft ist die Bekämpfung komplexer, weil große Flächen betroffen sind. Landwirte setzen auf ein integriertes Schutzkonzept: Fruchtfolge, resistente Sorten und Nützlingsförderung bilden die Basis. Wenn der Befall zunimmt, kommen gezielte Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Moderne Anwendungen erfolgen punktgenau, nur so viel wie nötig und ausschließlich durch Personen, die über die entsprechende Sachkunde verfügen.
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